„Das geht bei uns nicht!“ – Oder doch?Was Mittelständler und Start-ups von der Innovationskraft einer Genossenschaftsbank lernen können.

Wenn von Innovation die Rede ist, denken viele an Start-ups im Berliner Hinterhof, an Tech-Giganten aus dem Silicon Valley oder an futuristische Labore mit 3D-Druckern und Neonlicht. Aber an eine Genossenschaftsbank in der Metropolregion Nürnberg? Wohl kaum.

Und genau deshalb lohnt sich ein zweiter Blick.

Zwischen Tradition und Transformation

Fabian Schneider, Innovationsleiter der VR-Teilhaberbank Nürnberg, arbeitet in einem Umfeld, das auf den ersten Blick nicht gerade nach Disruption schreit. Eine Genossenschaft, regional verwurzelt, mit Kunden, die „noch zum Schalter gehen“. Und dennoch ist sein Innovationsmanagement-Team seit Jahren treibende Kraft für technologische und kulturelle Transformation innerhalb der Bank.

Fabian weiß: Innovation ist kein Selbstzweck. Es geht nicht darum, jedem Trend hinterherzurennen, sondern Strukturen zu schaffen, die Wandel ermöglichen. „Wir starten mit Makrotrends, leiten konkrete Handlungsfelder ab und entwickeln darauf aufbauend Pilotprojekte“, sagt er. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf Technologien wie KI oder Blockchain, sondern auch auf sozialen Themen: demografischer Wandel, neue Arbeitskulturen, die Rolle der Mitarbeitenden.

Innovation braucht Haltung

Was das Beispiel der VR-Teilhaberbank zeigt: Es braucht keine hippe Großstadt, um innovativ zu sein. Es braucht Haltung.

Denn die größte Herausforderung ist nicht die Technologie, sondern die Organisation. „Viele unterschätzen, wie viel Durchhaltevermögen man braucht“, sagt Fabian. „Innovation heißt auch, immer wieder gegen Unsicherheit, interne Widerstände und knappe Ressourcen anzukämpfen.“

Was dabei hilft? Ein starker innerer Kompass. Werte wie Regionalität, Fairness, Transparenz und Mitgestaltung sind im Genossenschaftsmodell verankert und geben auch im Wandel Orientierung.

Kleine Schritte, große Wirkung

Die Innovationsabteilung der Bank besteht aus sechs Personen. Und trotzdem wurden in den letzten Jahren Projekte umgesetzt, die messbare Wirkung zeigen: etwa ein Chatbot für Mitarbeitende, automatisierte Prozesse durch RPA, datenbasierte Kundenansprachen oder ein internes Trendmanagement.

Besonders spannend: Die Bank arbeitet bewusst mit einer „Innovations-Community“ aus Mitarbeitenden – statt auf Top-down-Veränderungen zu setzen. „Fünf bis zehn Prozent der Kollegen reichen, um Wellen auszulösen“, sagt Fabian.

Was Unternehmen daraus lernen können

Die Geschichte der VR-Teilhaberbank ist mehr als eine nette Anekdote. Sie ist ein Fingerzeig:

  • Innovation braucht keine Großstadt, sondern Klarheit.
  • Veränderung gelingt dort, wo Haltung auf Struktur trifft.
  • Widerstände sind kein Zeichen von Scheitern, sondern Teil des Weges.

Gerade Mittelständler und Start-ups, die oft zwischen Ressourcenmangel und Zukunftsdruck stehen, können sich an diesem Modell orientieren. Nicht alles muss disruptiv sein. Aber alles muss sinnvoll sein.

Und manchmal hilft es, sich selbst zu fragen: Was wäre, wenn Genossenschaft und Innovation kein Widerspruch sind?


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