Wie Inklusion zur Lösung aktueller Führungs- und Personalprobleme beiträgt
Deutschland steckt mitten im Fachkräftemangel. Viele Unternehmen klagen über leere Bewerberpools – und übersehen dabei ein riesiges Potenzial: Menschen mit Behinderungen. Sascha Lang, Podcaster, Inklusionsbotschafter und selbst blind, zeigt im Gespräch eindrucksvoll, warum Inklusion nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit ist.
Inklusion beginnt im Kopf
„Keiner ist normal – und das ist gut so“, sagt Sascha Lang. Für ihn steht fest: Gesetze und Verordnungen sind wichtig, aber sie reichen nicht. Wirkliche Inklusion entsteht erst, wenn Unternehmen und Führungskräfte ihre Haltung ändern. Es geht darum, Barrieren in den Köpfen abzubauen und Menschen nicht auf Defizite zu reduzieren. Stattdessen sollen Stärken, Fähigkeiten und Motivation im Vordergrund stehen.
Fachkräftemangel? Die Lösung liegt näher als gedacht
Über 40.000 Unternehmen in Deutschland erfüllen ihre gesetzliche Quote für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen nicht – und zahlen lieber Ausgleichsabgaben. Ein Fehler, findet Lang: „Wir jammern über fehlende Fachkräfte und schicken gleichzeitig Menschen mit Potenzial zu früh in Rente oder lassen sie außen vor.“
Unternehmen könnten durch Inklusion nicht nur dem Fachkräftemangel begegnen, sondern auch ihre Unternehmenskultur stärken und loyalere Mitarbeitende gewinnen.
Arbeitsplätze müssen Menschen passen – nicht umgekehrt
Ein zentrales Learning aus Langs Praxis: Wir müssen aufhören, Menschen in starre Arbeitsplätze zu pressen. Stattdessen gilt es, Arbeitsplätze flexibel zu gestalten – auch mit Hilfe von Arbeitsassistenz oder technischer Unterstützung. Apps wie Be My Eyes oder Seeing AI zeigen, wie digitale Tools Barrieren abbauen können. So wird Vielfalt nicht zum Problem, sondern zur Stärke.
Erfolgsfaktor Empathie
Viele Betroffene trauen sich nicht, ihre Einschränkungen offen anzusprechen – aus Angst, weniger geschätzt zu werden oder Karrierechancen zu verlieren. Führungskräfte sind hier besonders gefragt: Zuhören, Vertrauen schaffen und ein Klima ermöglichen, in dem Offenheit nicht bestraft, sondern belohnt wird. Denn nur so können Mitarbeiter ihr Potenzial wirklich entfalten.
Praktische Tipps für Unternehmen
- Bereitschaft zeigen: Inklusion beginnt mit der Entscheidung, Vielfalt im Team zuzulassen.
- Offen kommunizieren: Schafft Räume, in denen Mitarbeitende über ihre Bedürfnisse sprechen können.
- Assistenz nutzen: Ob technische Hilfsmittel oder persönliche Arbeitsassistenz – die Möglichkeiten sind vielfältig.
- Von anderen lernen: Der Austausch mit Unternehmen, die Inklusion erfolgreich leben, spart Zeit und Nerven.
- Unterstützung annehmen: Integrationsämter, Förderprogramme und spezialisierte Organisationen bieten Hilfen und Beratung.
Fazit
Inklusion ist kein „Nice-to-have“, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil. Sascha Lang macht deutlich: Wer Vielfalt lebt, gewinnt nicht nur Mitarbeitende, sondern auch Zukunftsfähigkeit. Der Schlüssel liegt in einer offenen Haltung, klugen Anpassungen und dem Mut, neue Wege zu gehen.
👉 Wie gehst Du im Unternehmen mit dem Thema Inklusion um? Teile Deine Erfahrungen und Gedanken in den Kommentaren!
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Oder hör dir auch den IGEL Podcast von Sascha Lang an, um noch mehr über gelebte Inklusion zu erfahren.
Weitere Informationen findest du auch auf Saschas Website.