Sabbatical – Das Wort ist dir vermutlich bekannt. Irgendwo hat man es schon mal gehört. Ich kenne das Wort tatsächlich aus dem Fußball. Später habe ich es auch ab und zu mal im beruflichen Umfeld gehört aber mich nie so wirklich damit auseinandergesetzt. Vielleicht geht es dir auch so, manchmal ist die Zeit noch nicht gekommen, um sich mit bestimmten Themen zu beschäftigen.
Durch den #TellMe-Podcast komme ich regelmäßig mit Themen in Kontakt, die früher für mich nicht relevant waren oder nur oberflächlich hinterfragt wurden. Man war jung und wollte so viel wie möglich kennenlernen, alles aufsaugen wie ein Schwamm und möglichst keine Zeit verschwenden. Mit ein paar Jahren Abstand sieht die Welt jetzt anders aus.
Nina Lehman hat ein paar Folgen des Podcast gehört und ist unserem Aufruf gefolgt. Wir haben Kontakt aufgenommen und in einem ersten Telefonat von ihrem Business und ihrem Lebensweg erfahren. Sie beschreibt sich selbst als Mutmacherin, Zuhörerin, empathische Potentialentwicklerin und hilft Leuten als Life-Design- und Carrer-Coach ihre berufliche Erfüllung zu finden. Die perfekte Ansprechpartnerin also für Fragen rund um das Thema Sabbatical.
Was ist ein Sabbatical?
Für den Start in das Thema Sabbatical sollten wir erst einmal den Begriff erklären. Wer den Begriff im Internet sucht, findet sehr schnell heraus, dass es sich hier um ein „Sabbatjahr“ handelt, das mit der Dauer zwischen einem Monat und bis zu einem Jahr definiert wird. In dieser Zeit ist man in einer Art längerem Sonderurlaub. Der Begriff stammt zwar aus der Tora, wurde jedoch von US-amerikanischen Universitäten erstmalig so verwendet wie wir ihn heute kennen.
In großen Konzernen ist das Sabbatical tatsächlich weit verbreitet und gehört bei vielen Unternehmen zu den angebotenen Benefits. Wenn du diesen Beitrag liest, dann bist du vermutlich in einem mittelständischen Unternehmen angestellt oder hast zumindest deine berufliche Karriere dort begonnen. In KMUs ist das Sabbatical tatsächlich noch weitestgehend unbekannt. Wer ein Sabbatical nehmen möchte, muss sich mit seinem Arbeitgeber einigen wie es strukturiert wird, falls es der Arbeitgeber nicht vorgibt.
Die geläufigsten Varianten:
Sonderurlaub
Wer sehr kurzfristig ein Sabbatical nehmen möchte, kann sich mit dem Arbeitgeber für den gewünschten Zeitraum auf unbezahlten Sonderurlaub einigen. Diese Variante ist kurzfristig möglich, eignet sich jedoch auch eher nur für kürzere Zeiträume, da in diesem Zeitraum kein Lohn bezahlt wird.
Das Teilzeit-Modell
Eine andere Möglichkeit ist für z.B. einem Zeitraum von 6 Monaten Vollzeit zu arbeiten, sich jedoch nur ein Teilzeitgehalt ausbezahlen zu lassen. Den Rest des Jahres könnte man dann die so entstandenen Überstunden durch Freizeit abbauen und erhält weiter das Teilzeitgehalt.
Das Arbeitszeitkonto
Wer nicht auf sein volles Gehalt verzichten möchte, kann Überstunden auf seinem Arbeitszeitkonto ansammeln und dieses dann räumen, wenn es gebraucht wird. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass angesammelte Überstunden aus einem Arbeitszeitkonto eigentlich nach einem Jahr ausgeglichen oder in Geld angelegt werden müssen. Hier empfiehlt es sich mit dem Arbeitgeber ins Gespräch zu gehen.
Wir Haben Nina im Podcast interviewt und alle Fragen gestellt, die wir von euch bekommen haben. Klick dir rein und nimm dir die Zeit für die Folge. Es lohnt sich absolut.
Und jetzt gibts noch mehr wertvolle Fakten über das Sabbatical.
Welche Vor- oder auch Nachteile ergeben sich mit dem Sabbatical?
Spätestens, wenn man mit seinem Arbeitgeber spricht, wird die Frage des Nutzens für mich als Mitarbeiter aber auch für den Arbeitgeber gestellt.
Die Vorteile für mich als Mitarbeiter sind klar
- Die Möglichkeit viele neue Erfahrungen zu sammeln, die mir in meiner Persönlichkeitsentwicklung, meiner Gesundheit oder auch Kompetenz nutzen.
- Die Möglichkeit mir einen Lebenstraum wie z.B. eine Weltreise zu erfüllen.
- Eine tiefgehende Erholung zu erlangen, die in einem Urlaub niemals erreicht werden könnte.
Für den Betrieb gibt es auch zahlreiche Vorteile:
- Die Regenration des Mitarbeiters ist besonders dort wichtig wo Mitarbeiter schöpferisch tätig sein oder stark beruflich eingebunden sind.
- Der Mitarbeiter sammelt neue Erfahrungen und wagt den Blick über den Tellerrand. Die Effekte daraus sind so zahlreich, dass wir hier die Klassiker wie eine gesteigerte Kreativität, ein gesteigertes Selbstbewusstsein oder auch das bessere Verknüpfen von Zusammenhängen aufführen.
- Arbeitgeber, die Mitarbeitern solche Erlebnisse ermöglichen profitieren von motivierteren Mitarbeitern und einer gesteigerten Loyalität zum Unternehmen. Das ist ein Faktor, der heute nicht unterschätzt werden sollte.
- Zudem können Doppelbelastungen vermieden werden. Beispielweise bietet es sich an, wenn die Familienplanung in der vollen Umsetzung ist oder ein Haus mit viel Eigenleistung geplant wird. Auch hierfür kann eine längere Auszeit hilfreich sein.
Die Sicht des Arbeitgebers nicht vergessen
Natürlich gibt es nicht nur Vorteile. Auf der Seite der Nachteile sollten beide Parteien, also Arbeitgeber und Arbeitnehmer beachten:
- Die Lücke muss von Kollegen geschlossen bzw. die Arbeit aufgefangen werden.
- Die Auszeit kann zu einer dauerhaften Aufgabenveränderung führen. Wenn Prozesse oder Aufgaben umstrukturiert oder entwickelt werden ist der Arbeitsplatz meist nicht mehr der gleiche wie vorher.
- Das Ansparen der Arbeitszeit kann zu einer starken Erschöpfung und damit unproduktiveren Arbeit vor dem Sabbatical führen.
- Der geringere Verdienst darf nicht unterschätzt werden. Wer einen hohen Lebensstandard hat sollte sich daher vorher bewusst machen, welche Ausgaben wirklich notwendig sind und wie lange man mit weniger Geld auskommt.
Nachdem die grundlegende Definition und erste Fragen zur Umsetzung geklärt sind folgt die wichtigste Frage: Was tun im Sabbatical?
Wer ein Sabbatical nimmt, stellt sich meist vorab schon andere Fragen. Macht mich mein Job oder mein Leben noch glücklich? Was soll ich in Zukunft tun? Wie finde ich wieder meinen Antrieb, so wie ich ihn von früher kenne? Was möchte ich in meinem Leben noch erreichen? Diese oder ähnliche Fragen stellen sich sehr viele Menschen, besonders wenn man schon einige Jahre gearbeitet hat und nun das Gefühl bekommt man hat die letzte Sprosse der persönlichen Karriereleiter erreicht.
10 Tipps, wie die Zeit im Sabbatical optimal genutzt werden kann
- Geh auf Reisen!
- Such dir ein Volunteering Projekt
- Beschäftige dich mit dir selber
- Starte ein eigenes Business
- Lerne etwas Neues und investiere in dich!
- Lerne eine neue Sprache. (Funktioniert super mit Tipp 1)
- Lese endlich alle Bücher aus deinem Bücherregal
- Schriebe selber ein Buch
- Nimm ein großes Ziel in Angriff
- Begebe dich unter Menschen, die dich inspirieren
Lese mehr zu den zehn Tipps in Ninas Blog.
Falls du weniger Lust auf Lesen hast, hör gerne mal in die gemeinsame Podcastfolge mit Nina rein. Hier erfährst du noch mehr, wie du dein Sabbatical nutzen kannst, welche Erfahrungen besonders wertvoll sind und welche Tipps Nina besonders empfehlen kann.

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