Damit dir Mitarbeitergespräche zukünftig leicht fallen

Ich komm gleich auf den Punkt. Viele Führungskräfte haben zu Mitarbeitergesprächen ein gespaltenes Verhalten. Sie werden als unangenehm und unnütz verstanden. Genau diese Sichtweise bzw. Einstellung führt in Teams und Unternehmen zu Konflikten und einem schlechten Betriebsklima. Die Folge daraus, unzählige Stunden Mehrarbeit und Kosten deren Höhe pro Jahr pro Mitarbeiter auf mindestens 2300€ geschätzt wird.

Um dir die Notwendigkeit von Mitarbeitergesprächen zu verdeutlichen, möchte ich dir ein bildliches Beispiel geben.

 Stell dir vor, du bist ein Hundebesitzer. Viele Menschen wünschen sich einen Hund, der ihnen den Alltag verschönert. Nur kaum einer möchte sich mit dem Thema Hundehaufen beschäftigen. Ähnlich, der Einstellung von Führungskräften zu Mitarbeitergesprächen.

Hier sind drei Learnings.

1.      Input erzeugt Output

Hunde müssen gefüttert werden, damit sie uns im Alltag begleiten können. Wir füttern sie, geben Ihnen Snacks und manchmal schnappen sie sich auch selbst einen Happen, wenn wir nicht aufpassen. Was reingeht, kommt jedoch auch wieder raus. Wenn regelmäßig gefüttert wird, stellt sich ein Rhythmus ein und der Hundebesitzer weiß, wann es wieder so weit ist bevor ein Unfall auf dem Teppich passiert.

Mitarbeiter bekommen auch Input. Hier sind es Informationen und Arbeitsaufträge. Während des Alltags sammelt der Mitarbeiter noch mehr Informationen und es entstehen Ergebnisse und auch Fragen. Das ist der Output. Mitarbeiter möchten über ihre Erfolge sprechen und ihre Fragen stellen. Genau hierfür sind Mitarbeitergespräche wichtig. Das müssen nicht immer geplante Termine sein, häufig reicht schon ein kurzes und aufmerksames Gespräch zwischen Kaffeeküche und Chefbüro.

 

2.      Ignorieren funktioniert nicht

Einige Hundebesitzer denken sich, wenn ich einen großen Garten habe, hat sich das Thema Hundehaufen von selbst geklärt. Tür auf, Hund raus, fertig. Ganz so einfach ist es nicht. Spätestens wenn man im Sommer seinen Garten für eine Party mit Freunden nutzen möchte, wird es für alle unangenehm. Hätte man mal besser alle Haufen vorher beseitigt.

Wir wissen also, dass Mitarbeiter einen natürlichen Gesprächsbedarf über ihre Arbeit haben. Was passiert also, wenn wir keine Gespräche anbieten? Wer eins und eins zusammenzählt weiß, dass sich Mitarbeiter ihre Ansprechpartner automatisch selbst suchen. Wenn es nicht die Führungskraft ist, dann vielleicht eine Kollegin oder vielleicht Geschäftspartner oder sogar Kunde, mit dem man sich gut versteht. Warum das sicher nicht die beste Lösung ist, kann sich jede Führungskraft hoffentlich selbst denken.

 

3.      Erkenne den Zustand

Hunde sind Rudeltiere und haben gelernt Schmerzen oder Schwächen zu verstecken. Wer Schwäche zeigt ist angreifbar und wird potentiell aus dem Rudel ausgeschlossen. Das ist selbst heute noch so in der Natur des Hundes. Um zu überprüfen, wie es dem Hund geht ist es daher wichtig, dass Hundebesitzer den Output des Hundes regelmäßig prüfen und anhand unterschiedlicher Kriterien (ich möchte Details an dieser Stelle vermeiden) herausfinden wie ihrem ´Hund geht.

Das Bild ist jetzt nicht unbedingt schön und man könnte sich als Mitarbeiter beleidigt fühlen, wenn das Mitarbeitergespräch mit einem stinkenden Haufen verglichen wird, aber der das Learning aus diesem Punkt ist umso treffender. Auch Mitarbeiter haben gelernt Schwächen zu verheimlichen oder das eigene Wohlbefinden zu beschönigen. Vielleicht hatten sie eine schlechte Erfahrung mit einer anderen Führungskraft gemacht oder es nie gelernt sich einer Führungskraft anzuvertrauen. Gründe dafür gibt es leider viel zu viele. Als Führungskraft solle man sich das jedoch bewusst machen und nicht naiv denken, alles ist gut, nur weil die Mitarbeiter zufrieden aussehen und sich nicht negativ äußern.

 

Mitarbeitergespräche bieten genau hier die Möglichkeit ein vertrauensvolles Setting aufzubauen, indem sich Mitarbeiter auch trauen mit der Wahrheit rauszurücken. Führungskräfte können so den tatsächlichen Zustand ihrer Mitarbeiter erfahren und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen. 

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